Das Beteiligungstool DIPAS
Erläuterungen für Endanwender*innen zum aktuellen Funktionsumfang beider DIPAS Komponenten, des Online Beteiligungstools, der Touchtables und des DIPAS navigators können dem DIPAS-Wiki entnommen werden.
Das System nutzt die Vielfalt öffentlicher Geodaten und erleichtert so eine informierte Diskussion zwischen Fachleuten und Laien. Die Anwendung kann zudem nicht nur mit dem eigenen Computer zu Hause, sondern auch von unterwegs mit dem Smartphone oder z. B. vor Ort in Workshops gemeinsam mit Projektverantwortlichen an einem digitalen Datentisch (Touchtable) genutzt werden. Eine weitere Besonderheit liegt darin, dass die digitalen Beiträge der Bürgerinnen und Bürger sowohl Online als auch vor Ort in einer gemeinsamen Datenbank erfasst werden und so von den planenden Dienststellen medienbruchfrei und daher besonders effizient ausgewertet werden können.
Ja. DIPAS ist ein themenunabhängiges Tool für Online-Feedback und Dialog. Die Kartenanwendung ist zwar ein Kernelement und durch die dahinterliegende Geodateninfrastruktur auch ein Alleinstellungsmerkmal, aber für die Nutzung ist ein räumlicher Bezug des Beteiligungsthemas nicht erforderlich. Alle Beiträge und Kommentare werden zusätzlich in Form einer filterbaren Liste dargestellt. Es können daher ebenso z.B. Leitbilder (Klimaschutz, Soziales, Stadtentwicklung) im Dialog mit Bürger*innen entwickelt werden.
Die Erfahrung zeigt, dass für die Teilnahme an einem Beteiligungsverfahren weniger das Format, als das Thema bzw. der Grad des Interesses oder der persönlichen Betroffenheit entscheidend ist. Hat das Thema Relevanz für eine bestimmte Zielgruppe und wird diese Relevanz erkannt, wird sich die Zielgruppe im Rahmen ihrer Möglichkeiten beteiligen. Grundsätzlich gilt: Bürgerbeteiligung über das Internet ist in der Regel niedrigschwelliger als Beteiligungsangebote vor Ort, da mögliche Hindernisse wie zeitliche Verfügbarkeit, Mobilität, Sprachbarrieren etc. weitestgehend entfallen. Erst durch alternative digitale Angebote besteht die Chance, den Kreis der Beteiligten grundsätzlich zu erweitern. Dies gilt umso mehr, als dass sich die Quote der Bundesbürger*innen, die nicht online sind, stetig auf den einstelligen Bereich zubewegt bzw. diesen in Großstädten wie Hamburg bereits erreicht hat.
Beim Einsatz von DIPAS werden keine personenbezogenen Daten der Nutzer*innen erfasst. Auch IP-Adressen werden nicht auf dem Server gespeichert. In den Regeln zur Nutzung auf der DIPAS-Projektseite müssen die Nutzer*innen darüber aufgeklärt werden, dass auch in den Beiträge und Kommentaren keine personenbezogenen Daten (des/der Verfasser*in oder Dritter) verwendet werden dürfen. Städte und Kommunen, die DIPAS einsetzen, tragen die Verantwortung, dies regelmäßig zu überprüfen und Klarnamen etc. ggf. mit einem Hinweis auf den Datenschutz aus den Beiträgen/Kommentaren zu entfernen.
DIPAS in meiner Kommune/Stadt einsetzen
DIPAS ist eine Open Source-Software für den primären Einsatz in Kommunen und Organisationen. Sie setzt eine Serverinfastruktur, die Verfügbarkeit von OGC konformen Geodatendiensten und eine kompetente Administration voraus. Der DIPAS-Code steht auf Bitbucket zur Verfügung, ebenso wie ein Ordner mit Informationen zum initialen Aufsetzen bzw. zur Installation. In einem Video-Tutorial wird die Installation schrittweise vorgeführt. Das DIPAS Wiki beantwortet alle Fragen zur anschließenden DIPAS Konfiguration - zum Aufsetzen einer Verfahrensvorlage und der darauf aufbauenden individuellen Verfahren, ebenso zum inhaltlichen Befüllen, der Verwaltung und der Auswertung der individuellen Verfahren.
Wenn Sie DIPAS nutzen, können Sie der Anwender Community beitreten.
Wenn Sie DIPAS nicht selbst installieren wollen oder können, gibt es Dienstleister, wie z.B. dataport, die DIPAS as a service anbieten.
Das technische Aufsetzen einer produktiven DIPAS-Umgebung ist im Regelfall kein komplexes Unterfangen, da DIPAS auf weit verbreiteten technischen Komponenten aufsetzt (vgl. Dokumentation mit Repository). Wichtig ist daher vor allem, im Vorfeld die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen. Dazu gehört neben der Beschaffung der technischen Komponenten (Server, Touchtables, Tablets etc.) die Abstimmung innerhalb der Verwaltung und Politik.
Sie sollten eine Person in der IT haben, die den technischen Betrieb überwacht. Das wird keine Vollzeitaufgabe sein, ist aber möglicherweise in der ersten Zeit aufwändiger. Die Überwachung des technischen Betriebs ist eine dauerhafte Aufgabe, unabhängig der einzelnen DIPAS-Verfahren.
Sie sollten ferner eine Person haben, die die Verfahren fachlich begleitet, Idealerweise jemanden mit Erfahrung in Sachen Bürgerbeteiligung und/oder planerischer Kompetenz und ggf. Kompetenz in digitaler Partizipation. Diese Aufgabe ist an den Projektzeitraum gebunden. Das kann als Daueraufgabe für eine Person in wechselnden Projekten organisiert werden oder wechselnde Personen übernehmen diese Rolle in den jeweiligen Projekten.
Im Wiki sind die wesentlichen Rollen, ihre Verantwortlichkeiten und die Einbettung in den Verwaltungsaufbau näher beschrieben.
Aktuell können Schulungen ausschließlich für die Hamburger Verwaltung angeboten werden. Perspektivisch sollen auch für Nachnutzer*innen von DIPAS Schulungen verfügbar gemacht werden. Aktuelle Informationen dazu finden Sie hier auf www.dipas.org.
Autodidaktisches Material (Texte, Bilder und Videos/Tutorials) finden Sie im Wiki.
Ja. Digitale Beteiligungsangebote sollen die Formate vor Ort ergänzen und so mehr Menschen einen Zugang zu Planungsvorhaben und eine Mitwirkung ermöglichen. DIPAS verfügt zudem über eine Online- und eine Onsite-Komponente und kann so analoge und digitale Formate miteinander verbinden.
Eine gute Bewerbung des Online-Beteiligungsverfahrens ist essenziell für den Erfolg. Ein paar Tipps und Tricks finden Sie im DIPAS-Wiki.
Der Einsatz von DIPAS in einem Beteiligungsverfahren ist grundsätzlich zeitlich nicht begrenzt. Es können im Laufe eines längeren Planungsverfahrens mehrere Beteiligungsphasen mit DIPAS initiiert werden. Ein Einsatz in langfristigen Planungsprojekten kann durch die transparente Dokumentation und Datenschnittstellen, z.B. beim Übergang vom informellen in den gesetzlich vorgesehenen Planungsprozess, besonders sinnvoll sein. So haben Bürger*innen ebenso wie Planer*innen und Vertreter*innen der Politik auch nach Jahren noch Einblick in vorangegangene Diskussionsprozesse und die Ergebnisse weiterverwenden.
Ja. Mit DIPAS durchgeführte Beteiligungsverfahren können auch nach Abschluss der aktiven Beteiligungs-/Planungsphase zu Dokumentationszwecken online bleiben.
Technik
Ja, DIPAS wurde unter GPL Lizenz veröffentlicht Der Code steht auf Bitbucket zur Verfügung. Es ist beabsichtigt, auch alle folgenden Weiterentwicklungen von DIPAS ebenfalls Open Source zur Verfügung zu stellen.
Es werden für jede neue DIPAS-Version die jeweiligen Änderungen im Quellcode an entsprechender Stelle im Changelog dokumentiert, sodass die Weiterentwicklung nach dem jeweiligen Release nachvollzogen werden kann. In Zukunft werden neue Releases mit Bugfixes, verbesserten Funktionen und Tools auf BitBucket veröffentlicht.
Seit Mitte 2023 entwickelt die DIPAS Anwender Community gemeinsam die DIPAS Software weiter.
Aktuell wird an einem Konzept für eine DIPAS Anwender Community gearbeitet. Diese soll ab Mitte 2023 ihre Arbeit aufnehmen. Informationen finden Sie im Menü unter dem entsprechenden Punkt.
Interessierte Nachnutzer*innen können sich an dipas@bsw.hamburg.de wenden.
Das Masterportal ist eine webbasierte, geräteunabhängige Software, mit der sich Geoinformationen wie z.B. Geobasisdaten, Fachdaten oder Echtzeitdaten visualisieren und mit den integrierten Werkzeugen analysieren lassen. In Hamburg haben verschiedene Fachanwendungen (wie z.B. Geo-online und DIPAS) über das Masterportal die Möglichkeit auf die Daten der Urban Data Plattform zuzugreifen. Das Masterportal ist Open-Source (MIT Lizenz).
Das Masterportal ist in DIPAS integriert, sodass eine gesonderte Installation des Masterportals nicht erforderlich ist. Gleichwohl ist eine Voraussetzung für die Verwendung von Geodaten in DIPAS, dass diese OGC-konform bereitgestellt und von DIPAS über eine entsprechende Schnittstelle im Internet angesprochen werden können.
DIPAS enthält eine Schnittstelle mit mehreren Endpunkten, über die sowohl Metadaten zu den jeweiligen Beteiligungsverfahren als auch die entsprechenden Inhalte in standardisierter Form bereitgestellt werden können. Die Schnittstelle beruht auf der sogenannten Participatory-Data-Specification (PDS).
Die Ergebnisse des Hamburger Engagements, einheitliche Datenspezifikationen für Beteiligungsdaten auch informeller Beteiligungsprozesse zu entwickeln, wurde jetzt an zentraler Stelle auf Ebene der EU unter folgendem Link veröffentlicht:
Data standards supporting citizen participation in urban planning